Das kooperative Studium

Alles zum kooperativen Studium, dualen Studium, Verbundstudium

Versicherungspflicht

Donnerstag 12. April 2012 von kooper

Seit Januar 2012 besteht durch das“ Vierte Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IV) und anderer Gesetze“ eine Sozialversicherungspflicht aller Studenten dualer Studiengänge in Deutschland. Dieser Artikel soll erklären, wie diese Änderung zu Stande kam und was sie für alle Studierenden konkret bedeutet.

Hintergrund
Am Anfang stand die Erkenntnis der Träger von Sozialversicherungen, dass duale Studierende als Beschäftigte zur Berufsausbildung zu bewerten sind. Damit unterlägen alle dual Studierenden der Sozialversicherungspflicht. Das würde bedeuten, dass Sie, wie andere Auszubildende auch, Beiträge zur Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung entrichten müssen.
Ein Urteil des Bundessozialgerichts vom 01.12.2009 hatte noch das Ergebnis, dass zwischen praxis- und ausbildungsintegrierenden dualen Studiengängen unterschieden werden muss. Die ausbildungsintegrierenden Studiengänge unterliegen nach damaliger Auffassung des BSG der Sozialversicherungspflicht, praxisintegrierende Studiengänge jedoch nicht. Diese Einschätzung wurde auch von den Sozialversicherungsträgern geteilt.

Neuer Beschluss
Geändert wurde dieses Gesetz nun, weil eine unterschiedliche Behandlung dualer Studierender nicht im Sinne des Gesetzgebers ist. Das zu Beginn dieses Jahres in Kraft getretene „Vierte Gesetz zur Änderung des SGB IV und anderer Gesetze“ besagt nun, dass alle dual Studierenden gleich beurteilt und der Sozialversicherungspflicht unterworfen werden. Gerechtfertigt wird dieser Schritt mit der Begründung, dass die Studierenden in einem kooperativen Studium einen hohen praktischen Bezug, sowie ein festes Gehalt haben. Somit sind sie eher mit Beschäftigten zur Berufsausbildung vergleichbar und müssen auch entsprechend behandelt werden.

Folglich werden seit dem 01.01.2012 alle Studenten dualer Studiengänge wie Auszubildende beurteilt. Aus der Zahlung der „Ausbildungsvergütung“ müssen also Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung (je zur Hälfte vom Studenten und dem Betrieb) entrichtet werden.

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Was ist ein kooperatives Studium?

Mittwoch 4. April 2012 von kooper

Es gibt viele Namen die alle das gleiche meinen: Bei dem kooperativen Studium, dem dualen Studium oder dem Verbundstudium absolvieren junge Menschen ein Studium parallel zu einer Beschäftigung im Betrieb. Dieses Beschäftigungsverhältnis kann in Form eines langfristigen Praktikums oder einer Ausbildung abgebildet werden.

Der Vorteil für alle beteiligten Seiten liegt auf der Hand: Die Studierenden haben zwar einen größeren Arbeitsaufwand, bekommen aber auch deutlich mehr zurück als „normale“ Auzubis oder Studenten. Zum einen profitieren sie von dem direkten Praxisbezug und verlassen die Hochschule nicht als reine Theoretiker. Zum anderen werden sie während des Studiums von ihrem Partnerunternehmen auch finanziell unterstützt. Neben der Übernahme der Studiengebühren wird von den meisten Unternehmen zusätzlich noch Gehalt gezahlt. So können Studierende ein Studium beginnen, ohne sich in eine finanzielle Drucksituation zu begeben.

Die Unternehmen profitieren sogar in noch höherem Maß. Sie haben durch die direkte Verbindung zwischen Studium und Arbeit im Betrieb die Chance, die zukünftigen Mitarbeiter so auszubilden, dass sie am Ende perfekt in den Betrieb integriert werden können. Dieser Einfluss ist dabei entscheidend, denn die Firma kann so den optimal geeigneten Mitarbeiter selbst ausbilden, anstatt die richtigen Mitarbeiter teuer zu rekrutieren.

Die Hochschulen können sich bei weiterem Wachstum des kooperativen Studiums ihrer Immatrikulationen sicher sein. In Zeiten, in denen sich tatsächlich einige Menschen in Deutschland kein Studium leisten können, ist das kooperative Studium ein Garant für hohe Anmeldungszahlen. Dies macht das kooperative Studium für eine Hochschule, die letztendlich auch ein Unternehmen ist, zu einem wichtigen und verlässlichen Lieferanten von Kunden.

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